HERITAGE-PRO – Interdisziplinäre Fortbildung für Fachkräfte verschiedener Disziplinen zur nachhaltigen Bewirtschaftung und Erhaltung des Kulturerbes:

  • Verbesserung der interdisziplinären Kompetenzen von Kulturerbe-Manager*innen
  • Verbesserung von Arbeitsprozessen im Kulturerbe-Erhalt
  • Verbesserung von Kosteneffizienz bei Erhaltungsmaßnahmen

Das Hauptziel von HERITAGE-PRO ist es, die interdisziplinären Kompetenzen im europäischen Kulturerbe-Management zu verbessern. Es geht darum, Fach- und Methodenkompetenz aus verschiedenen Disziplinen, die für die Erhaltung des Kulturerbes relevant sind, zum gegenseitigen Nutzen zusammen zu führen.

Das europäische Kulturerbe-Management erfolgt in „Wissenssilos“, da die für den Erhalt des Kulturerbes relevanten Disziplinen zwar fachlich hochwertig ausgebildet, aber nicht für die interdisziplinäre Zusammenarbeit geschult werden. Die formale Ausbildung von Kunsthistoriker*innen, Architekt*innen, Restaurator*innen, Handwerker*innen und Kulturmanager*innen vernachlässigt damit Fähigkeiten, die für das Berufsleben unerlässlich sind, um erfolgreiche und kosteneffiziente Erhaltungsmaßnahmen durchzuführen. Sie werden als Spezialist*innen auf ihrem Gebiet ausgebildet, lernen aber so gut wie nie, interdisziplinäres Wissen zu organisieren und es für Entscheidungen Im Kulturerbe-Erhalt zu nutzen.

Die Herausforderung besteht darin, diese verschiedenen Disziplinen mit ihren unterschiedlichen Fachkenntnissen und Erwartungen kooperativ zusammenzuführen, um kostspielige Sanierungen oder die eingeschränkte Nutzung eines Kulturdenkmals zu vermeiden. Daher ist es dringend erforderlich, einen interdisziplinären Fortbildungsansatz zu entwickeln, der sowohl auf fachlichen als auch auf sozialen Kompetenzen und Managementkompetenzen basiert. Zudem ist in den letzten Jahren ein besonderer Bedarf an Instrumenten entstanden, die sowohl für Fachleute als auch für Freiwillige einsetzbar sind.

In HERITAGE-PRO wurde folgender methodische  Ansatz umgesetzt:

  • Entwicklung eines mehrsprachigen Fortbildungsprogramms, das berufsbegleitend mit einem interdisziplinären Ansatz umgesetzt wird und dabei alle Disziplinen anspricht, die für das erfolgreiche Management von Kulturdenkmälern in Frage kommen
  • Entwicklung mehrsprachiger Leitlinien für Kulturerbe-Manager/innen, um sie bei anspruchsvollen Konservierungs- und Betriebsprozessen zu unterstützen
  • Entwicklung eines mehrsprachigen Trainingsinstruments, das die Akzeptanz des Trainingsprogramms erleichtert und es auf möglichst effiziente Weise zugänglich macht
  • Organisation und Durchführung eines Trainingscamps für künftige Kulturerbe-Manager*innen sowie junge Handwerker*innen in Europa, die ihre formale Ausbildung gerade beenden und am Beginn ihrer Berufstätigkeit stehen.

Das Trainingsprogramm richtet sich an Fachkräfte, die mit Erhaltungs- und Betriebsaufgaben betraut sind (Kulturmanager*innen mit Schwerpunkt „Kulturerbe-Erhalt“, Denkmalpfleger*innen, Architekten*innen, Archäologen*innen, Restauratoren*innen, Kunsthistoriker*innen u.a.).

Indirekte Zielgruppen sind Fachkräfte des Handwerks, die an Kulturdenkmälern arbeiten (z. B. aus Heizungstechnik, Elektrik, Holz- und Steinverarbeitung), aber auch Fachkräfte aus der Verwaltung, z. B. Vertreter*innen öffentlicher Einrichtungen, die an Planungsprozessen des Kulturerbes auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene beteiligt sind, Expert*innen aus Stadt- und Regionalplanung, von Nichtregierungsorganisationen und des Privatsektors, die sich mit dem Thema Denkmalpflege und nachhaltiges Management befassen, junge Menschen in der formalen Ausbildung im Kulturmanagement, z. B. an Universitäten in verschiedenen Fachbereichen, junge Menschen in der Meisterausbildung, Freiwillige z. B. in „Freundeskreisen“ von Kulturerbe-Stätten.

Erreichte Ergebnisse

Auf lokaler, regionaler, nationaler und europäischer Ebene wurden Auswirkungen auf eine bessere Synchronisierung von Präventivmaßnahmen, eine verbesserte Kosteneffizienz für öffentliche und private Eigentümer*innen durch Vermeidung falscher Entscheidungen im Kulturerbe-Erhalt und intelligentere Kulturerbe-Nutzungen angestrebt. Insgesamt zielte HERITAGE-PRO auf ein besseres Verständnis für die Bedeutung interdisziplinärer und nachhaltiger Bemühungen für das kulturelle Erbe Europas.

Als langfristiger Nutzen für die Zielgruppen werden ein Ausbau der Fachkompetenzen, der Schutz bestehender Arbeitsplätze sowie die Schaffung neuer, höher qualifizierter Arbeitsplätze erwartet. Dies wird die herausragende und einzigartige Position Europas bei der Erhaltung des Kulturerbes weltweit stärken und fördern.