HERITAGE-PRO ist eine Initiative von sechs europäischen Partnern aus fünf Ländern. Sie haben sich zum Ziel gesetzt, auf den anhaltenden Bedarf nach interdisziplinärer Ausbildung von Fachleuten zu reagieren, der sich bei der Verwaltung und Erhaltung von Kulturerbe immer wieder zeigt. Interdisziplinäre Fähigkeiten werden immer wichtiger, sie sind jedoch nicht Kernstück der Ausbildung in den einzelnen Disziplinen. Das Hauptanliegen von HERITAGE-PRO ist daher die Verbesserung der interdisziplinären Fähigkeiten im Kulturerbe-Management. Ziel ist es, technisches und methodisches Fachwissen aus verschiedenen Disziplinen zusammenzuführen, das für die Erhaltung von Kulturerbe relevant ist.

Das Projekt hatte 4 Hauptergebnisse:

  1. Ein mehrsprachiges Trainingsprogramm mit einem interdisziplinären Ansatz. Darin finden sich Trainingsmodule, die für die erfolgreiche Verwaltung und Erhaltung von Kulturerbe relevant sind.
  2. Mehrsprachige Leitlinien für Kulturerbe-Manager*innen als praktisches Umsetzungsinstrument für jedes Modul des Trainingsprogramms. Die Leitlinien sollen dabei helfen, verschiedene Expert*innen aus unterschiedlichen Disziplinen im Arbeitsprozess zusammen zu führen.
  3. Ein Praxis-Paket als Werkzeug, das die praktische Umsetzung aus organisatorischer Sicht mit Vorlagen, Checklisten und Entwürfen unterstützt und erleichtert.
  4. Ein zweitägiges Trainingscamp für junge Fachkräfte, das Menschen aus den verschiedenen Berufsdisziplinen, sowohl akademische als auch nichtakademische, zusammenbringt. Zu den Erfahrungen der digital angebotenen Veranstaltung wurde ein Umsetzungskonzept erstellt.

Das Trainingscamp

Das zweitägige Trainingscamp fand am 19. und 20. April 2021 online statt. Es zielte darauf ab, die interdisziplinäre Lücke zu überbrücken, die sich in der Zusammenarbeit verschiedener Fachrichtungen häufig ergibt. Das Camp führte rund 50 junge Menschen zusammen, die am Anfang ihrer Karriere stehen und aus ganz unterschiedlichen Disziplinen rund um Verwaltung und Erhalt von Kulturerbe kommen. Durch das Zusammenführen der verschiedenen Disziplinen sollte ein Verständnis für die unterschiedlichen Meinungen, Ausbildungen, Erwartungen und Arbeitsstile geschaffen werden. Letztlich sollte die Zusammenarbeit auch über die einzelnen Fachrichtungen hinaus gestärkt werden. Zusätzlich hatten die Teilnehmer*innen die Möglichkeit, ihr eigenes Netzwerk europäischer Kolleg*innen aufzubauen und zu vertiefen, interdisziplinäre Kompetenzen zu stärken und die Materialien und Ergebnisse kennenzulernen, die im Rahmen des HERITAGE-PRO-Projekts entwickelt wurden.

Das Programm des Trainingscamps basierte auf den Fortbildungsmodulen von HERITAGE-PRO, den Leitlinien, dem Praxis-Paket und einem ergänzenden Sozialprogramm. Durch das soziale Programm (z.B. Gruppenaufgaben, gegenseitiges Kennenlernen usw.) sollten sich die verschiedenen Berufsgruppen annähern und gegenseitiges Verständnis füreinander entwickeln. Darüber hinaus wurden Informationen über Karrieremöglichkeiten im Bereich des Kulturerbes bereitgestellt und die Materialien von HERITAGE-PRO praktisch angewandt und bewertet.

Als praktisches Anwendungs- und Lehrbeispiel diente der “Häusener Kran“ in St. Goarshausen (Rheinland-Pfalz). Der Häusener Kran ist ein Industriedenkmal aus dem Jahr 1917, das 2021 restauriert wurde. Der Kran befindet sich inmitten der Region des UNESCO-Welterbes “Oberes Mittelrheintal”.

Häusener Kran in St. Goarshausen (Foto: Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz e.V.)

Programm des Camps

Das Trainingscamps bestand aus einem Kennenlernprogramm für die Teilnehmer*innen, einer Schulung der Grundlagen interdisziplinärer Zusammenarbeit sowie einer Einführung in die Materialien von HERITAGE-PRO.  Im Fokus standen praktische und administrative Vorgehensweisen beim Erhalt von Kulturerbe-Stätten sowie der Austausch mit Expert*innen. Am Beispiel des Häusener Krans wurden exemplarisch in kleinen, interdisziplinären Teams die Anwendung der HERITAGE-PRO-Materialien getestet und die Ergebnisse diskutiert.

Haben Sie Fragen?

Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren:

Susanne Gill (Organisation des Trainingscamps)
Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz e.V.
Tel.: +49 6131 490 82 37
Mail: gill@ea-rlp.de

Karin Drda-Kühn (Projektkoordination)
Kultur und Arbeit e.V.
Tel.: +49 8931 56 36 374
Mail: heritage-pro@kultur-und-arbeit.de